Der Model-Job hat viele Facetten
Jede und jeder - also alle Personen, die sich mit der Frage beschäftigen, ob sie eine Karriere im Model-Business anstreben, sollten sich klar machen, worum es eigentlich geht. Was bringt dieser Beruf mit sich, was ist die Leistung, die nötige Einstellung und der nötige Hintergrund? Und welche Arten von Model-Job und Model-Karriere gibt es überhaupt?
Bezahlt werden für dein gutes Aussehen?
Eine Illusion muß man wohl am besten sofort ablegen. Beim Model-Job wird niemand dafür bezahlt, einfach hübsch zu sein. Hübsch sein, oder besser ausgedrückt, optisch zu den Anforderungen der Auftragsgebenden zu passen, ist das Grundwerkzeug, es ist quasi deine "Infrastruktur" ohne der das ganze sowieso nichts wird. Dabei gilt es auch zu beachten, dass "hübsch" nicht das Hauptkriterium ist, sondern eine Ausstrahlung - und die kann ganz unterschiedlich angefordert werden. Aber erst wenn das optische - und damit meinen wir jetzt die Ausstrahlung - stimmt, kann überhaupt über den Rest nachgedacht werden.
Models auf Laufstegen bei großen Modeshows und Modemessen haben einen völlig anderen Job als Models, die beispielswiese in der Werbephotographie zum Einsatz kommen. Damit sind nicht nur die Tätigkeiten gemeint, sondern ehrlich gesagt auch die optischen Voraussetzungen.
Der Model-Job ist dazu noch mit der Tatsache verbunden, dass es hier praktisch - vielleicht gibt es dazu sogar Ausnahmen - keinerlei Anstellung in einem fixen Arbeitsvertrag gemacht wird. Models sind in praktisch allen Fällen selbstständig. Und selbstständig zu sein, bedeutet sich um Aufträge bemühen zu müssen, denn das Geld kommt nicht automatisch bei der Tür herein. Und es hat noch viele weitere Aspekte wie die Tatsache, dass sich Models selbst um Ihre Steuererklärungen und um die Sozialversicherung kümmern müssen.
Selbstständig in Abhängigkeit von Modelagenturen
Ein paar hundert Euro für einen Tag klingen für viele Models nach einer Verlockung. Ich bin hübsch, ich posiere vor der Kamera und mit ein paar hundert Euro pro Tag bin ich am Ende des Monats fast schon reich? Nun, wer das im Model-Geschäft glaubt, wird am Ende des Monats wohl eher arm sein. Denn gut aussehende Menschen gibt es nicht so wenige, dann kommt noch dazu, dass Auftraggeber - zum Beispiel Werbeagenturen - gar nicht nach einem "Standard-Hübsch-Gesicht" suchen, sondern ganz explizit für eine Kampagne ein Gesicht brauchen, das zum Beispiel ganz alt und vom Leben gezeichnet aussieht. Ein Blick auf Plakatwände und Inserate - außerhalb der Modezeitschriften - macht klar, dass die wenigen Jobs, die es gibt von sehr vielen Models umkämpft werden.
Selbstständig heißt natürlich - wie bei allen anderen selbstständigen Berufen auch - dass man sich selbst aussuchen kann, ob und wann man arbeiten möchte oder eben auch nicht. Schließlich gibt es einfach Geld für Arbeit und kein Geld für keine Arbeit. Bei dem Model-Business ist es aber nicht so, dass die Kunden Schlage stehen und die Models umwerben, sondern die Models müssen nahezu für jeden Job, der überhaupt vermittelt wird, dankbar sein.
Fleiß, Mut, Durchhaltevermögen und Benehmen
Und letztlich kommt es natürlich noch darauf an in einer seriösen, guten Modelagentur mit der eigenen Sedcard gelistet zu sein und sich dort - und damit auch bei allen Auftraggebern der Modelagentur - einen guten Namen zu machen. Diesen bekommt man ebenfals nicht für die beeindruckende strahlende Schönheit. Den guten Namen bekommst du als Model für Fleiß, Mut, Einsatzbereitschaft, Durchhaltevermögen und für dein Benehmen vor Ort beim Photoshooting.
Und als kleine Erinnerung zum oberen Text: Wer sich des öfteren ziert und für Jobs nicht zur Verfügung steht, macht sich nicht rahr, sondern für die Modelagentur unbrauchbar. Denn die Modelagenturen haben einen Vermittlungsjob und wenn die zu vermittelnden Model-Jobs mühsam werden, weil sich die Models jedesmal neu überlegen, ob sie gerade Lust auf Arbeit haben, dann wird die Modelagentur ihren Kunden lieber andere Models vorschlagen.
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